Schwarzerden
Den Ortsnamen der Soonwaldgemeinde Schwarzerden deuten Namensforscher als Siedlungsgebiet mit dunkelfarbigem, humusreichem Boden.
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort im Jahre 1325, als Erzbischof Balduin von Trier Rechte und Güter an der Siedlung von dem Ritter Friedrich von Steinkallenfels erwarb. Im Jahre 1334 wird ein Wald "Schwartzerdyn" "propre castrum Coppenstein" (nahe der Burg Koppenstein) erwähnt, den der Trierer Erzbischof ebenfalls kaufte. Mit dieser Besitzung wurde 1355 der Ritter Tilmann vom Stein (Wartenstein) belehnt. Die Trierer Lehensgüter wurden in der Folgezeit von den Erzbischöfen und Kurfürsten an Familien des niederen Adels als Afterlehen vergeben. Als Lehensherren werden die von Rüdesheim (1439) und die von der Leyen (1543) genannt. Ferner waren in Schwarzerden die Ritter von Schmidtburg (1517) und die Vögte von Hunolstein (1555) mit Gütern und Rechten ausgestattet.
Schwarzerden gehörten während des Mittelalters zum Hochgericht Kellenbach, das auch die Dörfer Kellenbach, Henau und Königsau umfasste. Ursprünglich waren wohl die Herren von Steinkallenfels und ihre Miterben die alleinigen Gerichtsherren in diesem Gerichtsbezirk. Durch Erbteilung, Verkäufe und Lehensvergaben war dann später die Gerichtsherrschaft unter mehreren Ortsherren aufgeteilt worden, so dass das Hochgericht Kellenbach ein Kondominium darstellte mit gemeinschaftlicher hoher Gerichtsbarkeit. Im Jahre 1601 gab es in Schwarzerden 14 Feuerstellen (Häuser), was ca. 60-70 Einwohnern entsprach.
Noch 1579 entrichteten die Schwarzerdener Einwohner zwei Simmmer "Zollhafer" an die Herren von Steinkallenfels für die Beschickung des Kirner Marktes. Dies verdeutlicht einerseits eine ältere Abhängigkeit von den Steinkallenfelsern, andererseits eine gewisse wirtschaftliche Tendenz der Ortsbewohner nach Kirn.
1702 lebten in Schwarzerden elf Familien, die dem Grafen von Sponheim Untertan waren. Im Jahre 1766 gab es insgesamt 44 Haushaltungen, die alle der Verwaltungshoheit des Markgrafen von Baden als dem Erben des sponheimischen Territoriums unterstanden.
Im Zuge der um 1800 erfolgten französischen Gebiets- und Verwaltungsreformen wurde das Dorf der neu gebildeten Mairie (Bürgermeisterei) Monzingen im Kanton Sobernheim und Arrondissement Simmern zugeteilt. Nach dem Ende der französischen Herrschaft im linksrheinischen Gebiet kam Schwarzerden nach 1816 zur Bürgermeisterei Gemünden im preußischen Landkreis Simmern, wo der Ort bis zur jüngsten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform verblieb. Seit dem 8. Nov. 1970 ist Schwarzerden Bestandteil der Verbandsgemeinde Kirner Land.
Gemeindewappen
Wappenbeschreibung
In gespaltenem Schild, vorne blau-golden geschacht, hinten in rot eine silberner Burgturm.
Wappenbegründung
Die vordere Schildhälfte nimmt Bezug zur ehemaligen Zugehörigkeit zur vorderen Grafschaft Sponheim Amt Koppenstein. Der Burgturm in der hinteren Schildhälfte zeigt die Altenburg in den Farben der Herren von Steinkallenfels (Hochgericht Kellenbach) zu dem die Gemeinde Schwarzerden ehemals zugehörig war.
Literatur: Grimm, Weistümer 2, 143 und W. Fabricius Band 2 Ebda. S. 461
Entstehung
Der Gemeinderat beauftragte am 15.05.1972 den Grafiker Brust, Kirn-Sulzbach, einen Entwurf für ein Gemeindewappen zu erarbeiten. In der Sitzung am 17.11.1972 nahm der Rat den vorgelegten Entwurf an. Nach Zustimmung durch das Staatsarchiv erteilte das Ministerium des Innern in Mainz am 17.01.1973 die Genehmigung zur Führung eines eigenen Wappens.
Gemeindeflagge
Flaggenbeschreibung
Die Flagge in Form eines Banners, Größenverhältnis 270:120, zeigt waagerechte Streifen in Blau, Gelb, im Verhältnis 75:115:55:25. Im gelben Mittelfeld ist das Wappen aufgelegt.
Flaggenbegründung
Die Farben blau - gelb nehmen Bezug auf die ehemalige Zugehörigkeit zur Herrschaft der vorderen Grafschaft Sponheim.
Entstehung
Nachdem in einer Bürgermeister-Dienstbesprechung Einigkeit darüber erzielt wurde, für alle Gemeinden die Anschaffung einer Gemeindeflagge in Betracht zu ziehen, wurde der Kirn-Sulzbacher Maler und Grafiker Karlheinz Brust damit beauftragt, entsprechende Entwürfe zu fertigen. Nach Abstimmung mit dem Landeshauptarchiv wurden die Entwürfe allen Gemeinden zur Entscheidung vorgelegt. Der Ortsgemeinderat Schwarzerden beschloss in seiner Sitzung vom 16.05.1988 einstimmig die Einführung der Gemeindeflagge. Nach Zustimmung durch das Landeshauptarchiv erteilte die Bezirksregierung am 02.08.1988 die Genehmigung zur Einführung der Gemeindeflagge. Vom Landeshauptarchiv wurde mitgeteilt, dass es bisher einmalig ist, dass alle Gemeinden einer Gebietskörperschaft in Rheinland-Pfalz gleichzeitig eine Flagge eingeführt haben.
Standort
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Niedrigste Höhe über NN = 278 m
Höchste Höhe über NN = 610 m
Höhe Ortslage über NN = 450 m
Gemarkungsgröße = 697 ha, 57 ar, 35 qm
Vereine
- FCK Fanclub
- Freiwillige Feuerwehr Schwarzerden
- FSV Schwarzerden e.V.
- Gemischter Chor Schwarzerden
- Jugendclub Schwarzerden
- Kultur- und Verschönerungsverein
- Landfrauenverein Schwarzerden
- Sportschaugucker-Club
- Verein der Freunde und Förderer der freiwilligen Feuerwehr e.V.
- Volksbildungswerk Schwarzerden
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Friedrich Kreuzer
Im Staudfeldchen 1
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